Sind unterwegs nach Harlesiel

Tag 1

So langsam müssen wir mal wieder raus und weg. Das schlechte Wetter und Corona geht einem schon gehörig auf die Nerven. Also buchen wir über Alpaca-Camping einen privaten Stellplatz auf einen Bauernhof. Campingplätze sind ja im Moment nicht so… aber wir sind ja jetzt voll ausgestattet und brauchen nur einen Platz wo wir unser neues gebrauchtes Vorzeit aufschlagen können. 

…sind unterwegs nach Harlesiel

Wollten eigentlich gegen Acht los, haben aber bis um Acht durchgeschlafen. War gestern wohl zu spät. Bis wir dann unsere sieben Sachen zusammen hatten war es auch schon halb zehn. Naja, knapp 4 Stunden Fahrt sind jetzt auch nicht die Welt. Habe dann auch wieder die Hälfte vergessen. Keine Jogginghose für die Nacht, meinen Apfelsaft vergessen und ein Schal gegen den Wind da oben im rauen Norden hätte ich auch einpacken müssen.


Wir tingeln dann also bei Regen und Sturm Richtung Norden. Bei Regen und nasser Fahrbahn sind nicht mehr als 120 km/h drin. Wobei mein Tacho Geschwindigkeiten jenseits der 150 sowieso nicht kennt. Auf der Autobahn 15 Minuten Stau wegen eines Unfalls. Der Unfall entpuppt sich als ein Van auf drei Reifen. Ein Reifen war komplett weg, mitsamt Felge. Hinter der Leitplanke eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern. In Regenjacke und Warnweste. Einige hundert Meter weiter überholen wir den vierten Reifen der links in der Leitplanke liegt. Was da hätte alles passieren können… ich hoffe der Familie geht es wieder gut.


Kommen mit einer Pinkelpause um 14.30 an. Gerade kein Regen. Ein großer Bauernhof irgendwo im Nirgendwo mit viel Wiese auf der wir uns platzieren dürfen. Kurz den Papierkram geklärt und schnell das Zelt aufbauen. Wobei schnell war das jetzt auch nicht. Es regnet gerade nicht, aber der Wind macht uns ständig einen Strich durch die Rechnung. Immer wieder müssen wir zwischendrin das Gestänge festhalten damit nicht alles wegfliegt. Kaum die Plane drüber geschmissen fängt es auch schon wieder an zu regnen. Zum Verzurren müssen wir dann noch auf Regenpausen warten. So richtig gemütlich will’s nicht werden. Windig, nass und wir in Gummistiefeln. 1,5 Stunden später steht das Monster dann aber doch.


Als alles steht beruhigt sich das Wetter etwas und wir nutzen das „schöne“ Wetter für einen Gang durch den Hof. Kühe im Stroh, Kaninchen, Schafe, Ziegen, ein Pony und ein Schwein für Ilona. Ohne Regen aber bei steifem Westwind machen wir noch einen Spaziergang über den Deich. Das Wasser ist aber gerade ganz schön weit weg. Wir sind weit und breit die einzigen hier. Ist eben keine Touristenhochburg hier das weite Feld.


Durchgepustet kommen wir wieder an unserem Stellplatz an. Zelt steht noch. Mittlerweile ist es 18.00 Uhr und es wird Zeit unseren neuen Campingkocher und Campingtopf auszuprobieren. Ilona hat Gemüse und Fleisch gekauft und so langsam knurrt der Magen. Der Blechtopf für über 60,- Euro entpuppt sich als Wunderwaffe, obwohl ich erst nur mit dem Kopf schütteln konnte als Ilona damit nach Hause kam. Zuhause hatten wir da schon Brötchen aufgebacken und Eier drin gekocht. Hat super geklappt. Und auch das Gemüse was Ilona jetzt darin dünstet wird Bombe. Ich brutzele das Fleisch auf den kleinen Campinggasgrill für schlappe 25,- Euro. (Der Grill, nicht das Fleisch)Echt lecker das alles. Besser wird’s am heimischen Herd auch nicht.

Kitchen impossible

Mittlerweile ist es nach Neun. Draußen schüttelt  der Wind unsere Zeltplane durch und drinnen ist es dank Heizlüfter angenehm. So langsam wird’s auch gemütlich. Noch ein kleiner Spaziergang durch den Wind und dann freuen wir uns auf die Nacht im Bus und im Federbett. Gute Nacht Deutschland. 


Tag 2

Um zwei Uhr das erste Mal wach geworden. Kann auch nicht mehr liegen. Ich stehe auf und stelle mich vors Zelt. Die Wolkendecke ist aufgerissen und man sieht Sterne und den strahlenden Vollmond. Kaum Wind und kalt ist es auch nicht. In der Ferne das kaum wahrnehmbare Wummern einiger Windräder. Könnte jetzt hier stehen bleiben und der Ruhe lauschen. Wann hat man solche Momente schon mal?

Ich lege mich wieder hin und schlafe durch bis halb neun. Draußen auf dem Hof spielen schon die Kinder. Zum Waschen und Zähneputzen reicht unser neues Waschbecken was ich letzte Woche noch eingebaut habe. Funktioniert super. So langsam wird unser Bus immer zweckmäßiger.

Es ist nicht warm heute aber die Sonne scheint. Nach zwei Kaffee knoten wir den Bus vom Zelt und fahren nach Harlesiel das schöne Wetter ausnutzen. Auf zum Strand. Hier ist heute der Bär los.

Harlesiel Strand

Die Parkplätze am Strand sind vollgestellt und die Autos und Wohnmobile stehen übereinander. Menschentrauben drängen sich um die Parkscheinautomaten das einem Angst und Bange wird. Es gibt keine Coronaregeln hier und niemand trägt Maske. Stellen wir uns jetzt an oder haben wir was verpasst? Irgendwie kann man es aber auch verstehen. Die Menschen sind ausgehungert und wollen einfach mal wieder ein Stück Normalität.

Wir laufen also immer große Bögen um die Ansammlungen. Mit Maske und Abstand fühlen wir uns einfach wohler. Lokale sind alle geöffnet. Hier werden die Vorsichtsmaßnahmen ernst genommen. Wir bestellen eine Fischplatte und Calamari und suchen uns einen Tisch in der Sonne. Was augenscheinlich wie ein durchschnittlicher Selbstbedienungsimbiss aussieht liefert wirklich gutes Essen ab. Wir sind sehr zufrieden.

Haben hunger, hunger, hunger…

Wir stürzen uns dann doch noch ins Getümmel und spazieren zum Strand. Also zum Watt. Weit und breit kein Wasser. Nordsee eben.

Noch früh am Tag fahren wir nach Carolinensiel und gehen noch etwas bummeln. Jetzt fängt es doch noch an zu Tröppeln. Also schnell ins nächste Café und einen Apfelstrudel mit Milchkaffee bestellt. Auch der Apfelstrudel ist richtig gut. Mit Apfelstrudel haben wir schon die tollsten Katastrophen erlebt.

Apfelstrudel, Eis, Sahne

Wenn wir schon mal hier in der Gegend sind machen wir noch einen Abstecher nach Jever. Hier ist aber heute so Garnichts los und zu sehen gibt es auch nichts. Vielleicht waren wir in der falschen Ecke. Naja, es ist Pfingsten und die Straßen sind zumindest leer. Also weiter nach Wilhelmshaven.

Hier ist es schon wieder etwas besser besucht und es gibt eine Strandpromenade. So langsam kommt auch das Wasser wieder. Wir nutzen die Gelegenheit und machen einen Spaziergang am Strand. Am Aquarium angekommen fragen wir ob wir rein dürfen. Eigentlich nur mit Voranmeldung. Dank unserer ausgefüllten Impfausweise und dem sehr netten Personal gewähren sie uns Eintritt. Vielen Dank dafür.


Auf dem Rückweg entschließen wir ein Fischbrötchen für das Abendbrot mitzunehmen. Unsere Suche bleibt aber erfolglos. Entweder haben die Läden zu oder es gibt nichts mehr. Naja, man kann nicht immer Glück haben. Ist aber auch schon wieder nach 18.00 Uhr. Da wollen wir uns mal nicht beschweren. Zurück am Zelt packen wir unser Frühstück aus was wir heute Morgen nicht gegessen haben. War auch mal schön.


Tag 3

Haben uns den Wecker um 7.30 Uhr gestellt. Brauchten wir aber nicht. Sind vorher schon wach. Wir wollten so zeitig wie möglich wieder zu Hause sein. Das Wetter soll schön werden heute in der Heimat. Da morgen wieder der Alltag los geht wollen wir noch ein paar Stunden im heimischen Garten in der Sonne genießen.

Gegen halb zehn sind wir dann auch unterwegs. Die Straßen sind so frei wie nur was. In einem Rutsch sausen wir durch. Natürlich noch ein Stopp bei McDonalds eingelegt. Vier Stunden später sitzen wir auch schon im Garten. Ohne Regen und Sturm in der Sonne. Mal wieder aufwärmen. Jetzt brauche ich auch keinen Schal mehr. 😉

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