Letztes Jahr war ein Campingausflug an den Bodensee geplant. Somit hatten wir uns schon Monate vorher mit dem gesamten Equipment eingedeckt.  Zelt, Pavillon, Campingstühle, Campingtisch, Herdplatten, Kühlschrank, Betten, Regale, Ventilator, Licht, naja, was man eben so braucht in der Wildnis. Leider musste das Bodensee Campen durch einen unglücklichen Umstand ausfallen.  Also was jetzt machen? Den ganzen Sommer im Garten kann man machen, aber es musste ein kurzfristiger Ersatz her.

Wir hatten zu der Zeit einen Tisch bei Sterneköchin Maria Groß in der Bachstelze am Rande von Erfurt bestellt. Da das aber nur ein kurzes Wochenende geworden wäre, suchten wir in der Nähe von Erfurt einen Campingplatz um doch noch ein bisschen Urlaubs Feeling zu bekommen. Außerdem hatten wir ja nun das Zelt und das musste auch mal zum Einsatz kommen.

Es ging nach Mücheln an den Geiseltalsee. Nicht ganz so weit weg von uns und eine gute Stunde Fahrt von Erfurt entfernt. Also Ausrüstung incl. Fahrräder eingeladen und ab an den See.

…sind unterwegs nach Mücheln

Willkommen in der DDR

Also das ist jetzt echt nicht böse gemeint, aber nach Mücheln zu fahren hat schon was von einer Zeitreise. Nennen wir es nostalgisch, was ja auch seinen Reiz hat. Der Campingplatz am Geiseltalsee fällt dann auch etwas rustikaler aus. Hierzu muss aber auch gesagt werden, dass der Campingplatz noch im Aufbau war und hier und da konnte er noch etwas Gartenarbeit vertragen.

Mitreisende
Unterkunft

Im Großen und Ganzen waren wir aber zufrieden und wir haben uns wohl gefühlt. Es gab einen Frühstücksservice, einen schönen Sandstrand und die sanitären Anlagen waren neu und sauber.

Kühler Geiseltalsee
Wacken?

Wir genießen unsere freie Zeit mit lesen, baden, spielen, Rad fahren und essen. Wetter war auch gut und es war knalle heiß. Ein Abenteuerurlaub war das sicher nicht. Aber zumindest sind wir mal an die frische Luft gekommen.

Die Bachstelze in Erfurt

Nach gut einer  Woche brechen wir die Zelte ab und machen uns auf den Weg nach Erfurt.

…sind unterwegs nach Erfurt

Dort wartete ein Hotelzimmer auf uns. Das war ja auch schon Wochen im Voraus gebucht und ein Geschenk für Ilona. Genauso wie das Essen in der Bachstelze. Wir erkunden noch etwas die Gegend und gehen noch im Edeka shoppen. Ein paar Snacks und Wasser. Dann wird es auch so langsam zeit. Wir hübschen uns auf und machen uns auf den Weg zu Maria.

Vom Hotel zum Restaurant sind es nur ein paar Kilometer, aber es dauert über eine halbe Stunde bis wir endlich da sind. Ordentlich Verkehr hier. Maria Groß kennt man ja nur aus dem Fernsehen. Und man hat auch schon einiges gehört und gelesen. Wir sind gespannt was uns erwartet. Wir sind einige Minuten zu früh da, gehen aber schon mal die alten Steintreppen zum Restaurant hoch. Oben angekommen erfahren wir, dass wir hätten warten müssen. Also, wenn ihr mal da sein solltet, unten vorm Gartentor warten.

Wenn man dann aber schon oben ist, haben wir Zeit uns die Außenanlage und das Haus genauer anzusehen. Was für eine liebevoll gestaltete Lokation. Wie eine Märchenkulisse. Alter Baumbestand, Holzstühle und Tische mit schmiedeeisernen Beschlägen, Holzterrassen wie die Außenbar aus Palletten, wuchernde Gewächse, alles liebevoll dekoriert. Einfach traumhaft schön.

Wir werden persönlich in Empfang genommen und nach unseren Namen gefragt. Hier in der Bachstelze duzt man sich. Dann werden wir auf einen Aperitif eingeladen. Dazu gibt es einen leckeren Gruß aus der Küche vom Grill. Nach und nach versammelt sich eine bunte Mischung Gäste im Garten.  Ältere Semester und junge Studenten, alles dabei. Nachdem wir den kleinen Happen aufgefuttert hatten, durften wir dann auch in den Gastraum.

Uns wurde ein schöner Platz zugewiesen. Aber kein kleiner Tisch für uns, nein, eine lange Tafel oder besser Bar mit bequemen Barhockern die wir uns mit 6 anderen Pärchen teilen. Kaum sitzen wir kommt man auch schon ins Gespräch. Und das ist auch typisch Bachstelze, hier gibt es nur große Tische an denen, scheinbar wahllos, verschiedene Gäste zusammen gesetzt werden. Irgendwie hat man das Gefühl als würden wir bei Maria Groß in der privaten Küche sitzen und sind zu einer Party eingeladen wurden.

Dieses ganze Essen ist ein Erlebnis. Marias Freund und Partner Matthias leitet durch den Abend und mit Weinempfehlungen durch das Menü. Sehr witzig und mit großen Fachwissen. Das Essen war bombe. So frisch und gut, qualitativ kaum zu toppen. Große Gemüseplatten, selbstgebackendes Brot, zartes Fleisch, leckere Soßen und Dips. Man muss es mal gegessen haben. Und die ganze Zeit können wir von unseren Platz aus Maria beim Kochen sehen. Nach gut 3,5 Stunden Spaß und Genuss kommt Maria noch persönlich an die Tische und schwatzt mit den Gästen.

Ja, der ganze Abend war ein Erlebnis. Hier geht man nicht einfach nur essen. Wir sind natürlich papp satt und nach 4 Stunden kann man dann auch nicht mehr sitzen. Zurück im Hotel ist dann mit uns auch nicht mehr viel los. Noch etwas fernsehen und dann fallen uns auch schon die Augen zu. Wir schlafen wie Murmeltiere. Nach dem Frühstück checken wir aus und machen uns auf den Heimweg. War mal wieder schön.

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