Von Oxelösund über Stockholm nach Kungsör

Irgendwann war gestern Nacht dann auch mal Ruhe im Karton. Hatte sich dann ausgegackert. Die 4 Schweden neben uns waren echt unerträglich und ich war drauf und dran abzuhauen. Gut geschlafen haben wir trotzdem. Heute Morgen steht unsere Kühlbox schon wieder auf „zu wenig Spannung“. Langsam macht’s keinen Spaß mehr. Es bleibt uns nichts anderes mehr über. Wir brauchen schon wieder einen Campingplatz. Gut, so langsam müssten wir auch das Klo und Abwasser lehren. Frischwasser können wir auch gleich auffüllen. Wir buchen aber nichts, sondern fahren erstmal nach Stockholm. Mir hat es das Schifffahrtsmuseum angetan und wenn wir schon mal hier sind…  

Wenn man sich die Straßen in Stockholm bei Maps oder Google Earth so ansieht, will man da eigentlich nicht rein fahren. Nur Brücken, Tunnel mit Auf- und Abfahrten und drei spurige Fahrbahnen. Das ist so Garnichts für uns vom Lande. Aber die Straßen sind relativ leer. Es geht mit dem Fahren. Wir finden also ohne Probleme hin.


Das Museum ist genau das richtige für mich. Hier ist die „Vasa“ ausgestellt. Ein Kriegsschiff aus 1627. 1961 geborgen und nahezu unversehrt. Einige Teile wurden erneuert, ansonsten steht das Prachtstück in seiner vollen Größe und original da. Das Teil ist 61 Meter lang und 11 Meter breit. Das Heck ragt knapp 20 Meter in die Höhe. Die Besatzung zählte über 430 Mann. Sehr beeindruckend. Bilder können nicht widergeben was für ein Brocken das ist. Ilona muss das dann auch 2 Stunden ertragen bis ich auch wirklich von jedem Winkel des Schiffes ein Bild habe. Ich muss mich dann auch echt losreißen, sonst hätte ich es mitgenommen und in den heimischen Vorgarten gestellt.


Unsere Weiterfahrt entpuppt sich dann wieder als Odyssee. Als grobe Richtung geben wir Västerås ein und lassen uns alle Campingplätze auf der Route anzeigen. Drei Stück mussten wir anfahren. Einer war uns zu Schickimicki, einer war beschrankt und zu, wohl nur für Dauercamper, der Dritte lag hinter einem Industriegebiet aber sehr nett und schön gelegen am Wasser. Die Industriehallen sah man nicht vom Platz aus. Wir buchten gleich zwei Nächte weil wir sonst Morgen bei Regen abbauen müssten. Außerdem haben wir bislang nur Schwedens Autobahnen kennen gelernt und sind gefühlt nur Auto gefahren.

Einen Tag mal auf einer grünen Wiese unter hohen Bäumen und in Ruhe den Urlaub genießen. Jetzt haben wir auch mal Gelegenheit unser neues Vorzelt aufzubauen. Ilona zaubert wieder ein einfaches, leckeres Essen aus ihrem Omnia Backofen und ich frage mich warum man sich Zuhause so viel Arbeit macht. Ich lade dafür alle elektrischen Teile. Toll so eine Arbeitsteilung.


Ist nicht viel los hier auf dem Platz. Und dementsprechend sehr ruhig. Ja, hier kann man es aushalten. Gegen Abend sammeln sich die Fliegen und Mücken im Zelt. Die Viecher machen so einen Krach, dass wir gar nicht den Regen hören. Ganz leicht fallen die ersten kleinen Tropfen auf’s Zelt. Gut dass wir uns jetzt nicht in den Bus verkriechen müssen. Das hätte auch noch gefehlt. Ist schon sehr eng ohne Zelt. Wo wir doch auch schon wieder Internetprobleme haben. Mein Datenvolumen ist eigentlich noch nicht aufgebraucht, aber irgendwie kommt nichts an. Prinzipiell kein Problem ohne Handy und Internet im Urlaub, aber ohne Maps finden wir uns hier echt nicht zurecht. Morgen früh müssen wir uns unbedingt das WLAN Passwort vom Zeltplatz geben lassen. Kann man jetzt nicht ändern. Erstmal schlafen. Morgen sehen wir weiter. Gute Nacht Schweden.

Tag 5 auf dem Campingplatz in Kungsör

Ohne Netz kein Maps

Als wir heute Morgen aufwachen regnet es dicke Tropfen auf‘s Dach. Der größte Teil davon tropft aber von den Blättern über uns. Das schlimmste haben wir wohl für heute überstanden. Regen soll es keinen mehr geben. Wir müssen uns jetzt mal Gedanken darüber machen, wie wir im Falle von Strom und Internet Verlust weiter klar kommen.

Auf der Suche nach WLAN

Zuerst besorgen wir uns das WLAN Passwort und werden trotz verbundenem Internet immer wieder raus geschmissen. Mit dem Handy geht schon Garnichts. Bei Ilona etwas besser, bei mir kommt nichts an. Ich versuche es mit dem Laptop und setze mich dazu etwas abseits fast auf den Weg. Hier geht’s einigermaßen. Ich nehme also schnell Kontakt zu meinem Anbieter auf und schildere mein Problem. Mehr als eine E-mail kommt dabei aber nicht heraus. Und wenn die sich nicht per SMS bei mir melden, werde ich die Antwort und die eventuelle Hilfe erst zurück in Deutschland erhalten. Ilona macht schnell ein paar Screenshots von unserer weiter geplanten Tour, damit wir nicht komplett in der Pampa versauern.

Unser Kühlschrank Problem müssen wir mit Lebensmitteln lösen die nicht zwingend gekühlt werden müssen falls das Ding wieder schlapp macht. Wir fragen nach einem Supermarkt und werden ins Zentrum von Kungsör geschickt. Keine Lust den Bus vom Zelt zu knoten, gehen wir zu Fuß und mit Rucksack los. Bewegen uns sowieso zu wenig. Nach vielleicht einem Kilometer Fußmarsch in der prallen Sonne erreichen wir den Coop. Hier decken wir uns mit Hotdog und Aufbackbrötchen, Würstchen aus der Dose, Dosensuppe aus der Tüte, Nudeln, Ketschup und ein bisschen Kleinkram ein. Das einzige was jetzt noch gammelig werden kann, sind zwei Packungen Wurst aus der Heimat. Das werden wir verkraften.

Zurück auf dem Campingplatz frühstücken wir und pumpen unser Boot auf. Soll heute Nachmittag Regen geben. Vorher nochmal raus aufs Meer. Kaum sind wir ein paar Meter raus gepaddelt, erfasst uns die Strömung und drängt uns in ein Meer von Seerosen. Die Paddel verheddern sich und es ist kaum ein zurückkommen möglich. Ilona gibt Kommandos und ruft: „nach links….nach rechts… weiter hier rüber…!“ Ich sehe wo ich hin muss! Ist eben nicht so einfach gegen die Gewächse und die Strömung anzukommen. Irgendwie rudere ich mich frei und zurück ans Ufer. Hier lassen wir uns treiben. Weiter paddel ich heute nicht mehr raus. Da kauft man sich extra ein Boot und dann lässt man sich 5 Meter vorm Strand treiben. Wir sind Helden.

Auf hoher See

Den Rest des Tages verbringen wir mit rumbummeln, essen, ich schreibe und Ilona räumt auf. Hier sieht’s aber auch aus… In den Abendstunden zieht ein dickes Gewitter auf. Bleibt aber trocken hier. Mal gucken wie lange… Morgen geht’s wieder auf die Straße. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht und sich nichts ändert, dann fahren wir ohne Maps. Ich weiß gar nicht ob hier oben in Schweden Malmö ausgeschildert ist. Dann würden wir zumindest wieder zur Fähre kommen. Gibt es eigentlich noch Straßenkarten? Wir werden mal gucken.

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