Nach Travemünde – Malmö – Södra

Habe heute Morgen länger geschlafen als ich wollte. Ilona hat mich echt pennen lassen. War schon nach neun. Kaum hatte ich meine Augen offen stand Ilona am Bett und teilte mir nervös mit, dass wir heute schon fahren müssen. Jetzt war ich auch endgültig wach. In unseren Unterlagen stand, dass wir mindestens eine Stunde vorher einchecken müssen. Wenn wir dann noch den Ferienanfang und die Staus mit einkalkulieren, müssten wir um drei Uhr morgens aufstehen oder sogar los fahren. Nichts für so einen Morgenmuffel wie mich.

Koffer packen

Also beschließen wir heute Abend schon loszufahren um morgens rechtzeitig an der Fähre zu sein. Wir packen also den Bus und erledigen alles was noch so anliegt. Ich stöpsel dann auch schon mal die Kompressor-Kühlbox an, um sie runter zu kühlen. Nach drei Stunden leuchtet die Warnlampe. Netzspannung zu gering. Was für ein Sch…! Lief die Box im Probelauf noch 5 Tage, macht sie jetzt im Auto schlapp. Aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Wir müssen langsam los. Noch schnell zum Testen, mit Freunden noch ein Urlaubs Bier (für mich ’ne Bionade, alkoholfrei) und ab nach Travemünde.

Warten auf die Finnlines-Fähre

Habe natürlich schon wieder was vergessen. Mein 12 Volt  Ladekabel für den Laptop. Ich könnte mich schwarz ärgern. Nützt jetzt aber nichts mehr. Wir rollen mit 120 km/h über die staufreie Autobahn und kommen gegen 23.30 Uhr in Travemünde an. Direkt neben der Anlegestelle auf einem Parkplatz türmen sich LKW und Wohnmobile. Wir ergattern trotzdem noch einen netten Stellplatz hinter einer Hecke. Wir erkunden noch das Hafenhaus und die nähere Umgebung bevor es in die Falle geht. Bis morgen früh stehen wir hier schon mal gut.

Aus irgendeinem Grund läuft die Kühlbox wieder und ich freue mich jedes Mal wenn der Kompressor anspringt und mich in den Schlaf brummt. Um halb sieben stellen wir den Wecker, den wir aber nicht wirklich brauchen. Fest geschlafen haben wir nicht und werden vorm Wecker wach.

Nächster Morgen. Fähre nach Malmö

Halb acht machen wir uns auf den Weg zur Fähre und stellen uns schon Mal in die Schlange. Kurz vor acht checken wir schon ein. Alles geht schnell und reibungslos vom Auto aus. Knappe 1,5 Stunden warten wir noch darauf auf die Fähre zu kommen. Dann geht alles sehr schnell. Erst eine schmale Rampe rauf an der ich ein Drahtseil übersehe und damit meinen Außenspiegel einklappe, dann ein Rampe wieder runter auf der wir parken sollen. Man ist das eng hier. Und schräg.

Wir schnappen unser Hab und Gut und verlassen schweren Herzens unser fahrbares Domizil. Unsere Suite auf dem Schiff finden wir ohne Probleme, wo wir unseren WiFi Pin herbekommen wird da fast zur Odyssee. Aber auch das kriegen wir nach mehrmaligen nachfragen hin. Das heißt den Pin haben wir jetzt, Ilona kann sich aber nicht einloggen. Ok, sooo wichtig ist das jetzt nicht. Nur eben ärgerlich. Und meine englischen und schwedischen Sprachkenntnisse sind nicht so gut, dass ich das Problem mit dem Personal lösen könnte.

Zimmer mit Aussicht

Nach dem Ablegen, um kurz nach elf, lösen wir unser Essenspacket ein und wissen gar nicht so genau was wir dafür bekommen. So wie es aussieht haben wir „all-inkl“ gebucht. Erst das Frühstücksbuffet und heute Abend noch Dinner. Weiß gar nicht ob ich so viel essen kann? Das Frühstücksbuffet ist für uns in Ordnung. Alles da was der deutsche Tourist wünscht. Um kurz nach zwölf wollte ich mir noch einen Kaffee holen, aber hier scheint man es mit der Uhrzeit sehr genau zu nehmen. Obwohl an einigen Tischen noch gegessen wird, gibt es hier ab zwölf nix mehr! 5 nach 12 noch einen Kaffee? Nix is! Naja….

Noch KO von gestern und der kurzen Nacht, verkriechen wir uns auf unser Zimmer und legen die Beine hoch. Ein richtiges Bett werden wir die nächsten Tage nicht mehr bekommen. Und Fernseher mit deutschem Programm schon gar nicht. Obwohl wir nur 9 Stunden übers Meer schippern bin ich echt froh, dass wir ein Zimmer gebucht haben. Ich stelle fest das 9 Stunden ganz schön lang werden können, wenn man so Garnichts zu tun hat.

Wenn ich sehe wie sich die anderen Passagiere auf Sesseln und Bänken rumquälen und wir entspannt im Bett liegen und im Fernsehen den einzigen deutschen Sender sehen, ist das schon sehr komfortabel. Alles richtig gemacht.

Wie auf der Titanic

Um 18.45 Uhr öffnet das Lokal wieder zum Dinner. Um 20.00 Uhr legt die Fähre an. Wie schnell muss man denn hier essen? Die Frühstücks und Abendessen Zeiten sollten hier mal dringend überdacht werden. Wenn man abfährt wird fast schon wieder geschlossen und wenn man ankommt wird gerade erst geöffnet. Wir schaufeln also schnell das Buffet rein, was man gerade so essen kann. Alles sieht gut aus, geschmacklich aber langweilig bis „das lasse ich drauf“. Zum satt werden reicht‘s.

Dann schnell unsere Klamotten holen und ab ins Auto. Hier sitzen wir noch einmal 30 Minuten bis sich endlich die Tore öffnen. Rampe wieder runter und ab auf‘s Festland. Jetzt schön langsam. Bei Geschwindigkeitsübertretungen kennen die Schweden keinen Spaß. Das erste Ziel ist 40 km entfernt in der Nähe von Södra. Eine, nennen wir es Parkfläche, an einem See im Wald. Nicht wirklich idyllisch. Könnte auch der Harz sein.

Park4Night Stellplatz in Södra

Wir teilen uns den großzügigen Platz mit einer Handvoll Wohnmobilen. Am See beim Sonnenuntergang gönnen wir uns noch ein Schöfferhofer Weizen.

Auf dem Urlaub in Schweden

Gegen halb elf wird es frisch und wir machen uns bettfertig. Irgendwie ist die Sonne schon eine Stunde weg. Richtig dunkel will es aber nicht werden. Komisch, so weit im Norden sind wir doch gar nicht. Morgen geht es weiter. Geplant sind ca. 400 km nach Mariannelund, Michel von Lönneberga besuchen. Wir sind gespannt.

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